KURT – Ein Media-Lab für den Journalismus

Die praktische Ausbildung am Institut für Journalistik wurde in den letzten Jahren vom Grunde auf neu konzipiert. Wir sind überzeugt, dass Journalistinnen und Journalisten in Zukunft die Fähigkeit benötigen, crossmedial zu arbeiten. Was heißt das konkret?

Die Studierenden erwerben die Fähigkeit, als Autorinnen und Autoren vom Thema aus zu denken und dieses in verschiedenen Medien und Darstellungsformen umzusetzen. Sie lernen im Studium die Potenziale und Grenzen unterschiedlicher Darstellungsformen kennen. Sie üben sowohl das aktuelle journalistische Arbeiten als auch aufwändig recherchierte, längere Darstellungsformen ein. Gleichzeitig werden kontinuierlich die Maßstäbe für Qualitätsjournalismus vermittelt und reflektiert. Diese Ausbildung in Kombination mit den Möglichkeiten der medialen Spezialisierung erlaubt es ihnen, flexibel auf die Erfordernisse des Arbeitsmarkts zu reagieren und ihren individuellen Weg zu gestalten.

Von Medien-Redaktionen zu Ressort-Redaktionen
Über viele Jahre haben die Studierenden am Institut für Journalistik in getrennt voneinander arbeitenden Medien-Lehrredaktionen im Schwerpunkt jeweils ein Medium erlernt. Hinzu kam eine Online-Ausbildung, die alle erhalten haben. Mittlerweile haben wir die Mediengrenzen aufgehoben. Stattdessen wählen unsere Studierenden heute eine von vier Ressort-Redaktionen („Wissen und Zukunft“, „Campus und Leben“, „Politik und Wirtschaft“, „Kultur und Sport“), in denen sie in allen Medien geschult werden. Dort sollte der Ausgangspunkt jeder redaktionellen Überlegung das Thema sein. Erst im zweiten Schritt beraten die Ressorts, welche Darstellungsformen in welchem Medium am besten dafür geeignet ist. Eine Umsetzung eines Themas in mehreren Medien ist ausdrücklich gewünscht, aber nicht zwingend.

Es besteht die Möglichkeit, dass Ressorts eigene Formate entwickeln. Als Autorinnen und Autoren werden die Studierenden allerdings analog zur heutigen Medienpraxis ihre Themen und Beiträge vor allem für die Regelformate in diversen Beiträgen zuliefern.

Die von den Studierenden gemeinsam mit den Verantwortlichen erstellten Medienprodukte haben am Institut weiterhin einen hohen Stellenwert. Allerdings gilt der Grundsatz: Entscheidend sind die Kompetenzen, die wir den Studierenden vermitteln möchten. Die Medienprodukte, die das Institut publiziert, orientieren sich ausschließlich an den zu vermittelnden Kompetenzen und nicht umgekehrt.

KURT als Dachmarke
Um einerseits dem neuen, crossmedial verzahnten Ausbildungsmodell gerecht zu werden und gleichzeitig nach außen einen gemeinsamen, somit synergetischen und reichweitenstärkeren Auftritt zu entwickeln, wurde in Zusammenarbeit mit den Studierenden eine neue Dachmarke für die praktische Ausbildung entwickelt: KURT. Eine gemeinsame Marke signalisiert auch nach innen, dass Mediengrenzen aufgehoben sind und jeder zum Erfolg der gemeinsamen Marke beitragen kann. KURT ist eine Referenz an den Institutsgründer Kurt Koszyk und will heute eine junge, urbane Zielgruppe ansprechen. Unsere Beiträge orientieren sich an den Bedürfnissen von Menschen in Ballungsräumen, an Trends und Innovationen. Wir schaffen ein Gefühl für das Leben im urbanen Raum, speziell für das Leben im Ruhrgebiet.

KURT als Media-Lab
Als Universität haben wir die Möglichkeit und Verpflichtung, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden. Deshalb evaluieren und erforschen wir zum Beispiel, welche journalistischen Darstellungsformen in Zukunft von Bedeutung sein könnten und welche redaktionellen Arbeitsweisen für welche Aufgabenstellungen geeignet sind. Gerade in Zeiten der Digitalisierung werden wir im journalistischen Berufsbild noch grundlegende Veränderungen erleben. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse fließen direkt zurück in die praktische Ausbildung. So entsteht ein Kreislauf, der spannende Impulse setzen kann. Für die Wissenschaft genau wie für die professionelle journalistische Praxis.

Weitere Infos zu KURT: kurt.digital