Institut für Journalistik – TU Dortmund

Institut für Journalistik  – TU Dortmund

Theorie und Praxis gehören zusammen. Dies ist seit mehr als 40 Jahren das Prinzip des Instituts für Journalistik an der TU Dortmund. Die professionelle journalistische Praxis kann sehr von der Wissenschaft profitieren. Gerade in Zeiten, in denen sich unser Beruf so sehr verändert. Gleichzeitig sollte sich die Wissenschaft auch der Themen annehmen, die derzeit die Praktiker beschäftigen.

Nach dem Studium am Institut für Journalistik in Dortmund habe ich deshalb parallel zu meiner Arbeit als TV-Journalist nie den Kontakt zur Wissenschaft verloren. Viele Jahre lang habe ich u.a. in Marburg, Mainz und Dortmund an den Universitäten gelehrt und mich um die Jahrtausendwende dazu entschieden, den akademischen Weg in Zukunft noch konsequenter zu verfolgen. Ich ließ eine Promotionsidee reifen und reduzierte schließlich meine TV-Präsenz, um in Ruhe zu promovieren. In meiner Dissertation beschäftigte ich mich mit dem Thema „Olympische Spiele und Fernsehen – Programmgestalter im Netz olympischer Abhängigkeiten“. Dabei analysierte ich die Olympia-Berichterstattung von 1996-2008, vor allem im Kontext von Kommerzialisierung, politischer Instrumentalisierung und Doping.

Seit 2009 verantworte ich am Institut für Journalistik an der TU Dortmund den Lehrstuhl für „Fernseh- und Crossmedialen Journalismus“. Von Beginn an gehörte zu meiner Tätigkeit die Leitung von NRWision, einem landesweiten TV-Sender in Nordrhein-Westfalen, der seit bald 10 Jahren erfolgreich Bürgern und angehenden Profis die Möglichkeit gibt, eigene Formate zu entwickeln und zu präsentieren. Professionell begleiteter Bürgerjournalismus – ein Modell, das auch in der Wissenschaft auf großes Interesse gestoßen ist.

Seit gut fünf Jahren liegt mein Schwerpunkt darüber hinaus auf Big Data und den Folgen der Digitalisierung für Gesellschaft und Journalismus. Gemeinsam mit den Studierenden beschäftige ich mich in Lehre und Forschung kontinuierlich mit der Frage, wie die Medien und die Gesellschaft der Zukunft aussehen (siehe auch „heute-morgen-übermorgen.digital“). Dabei konzentrieren wir uns insbesondere auf die geforderten journalistischen Kompetenzen und Maßstäbe für Qualität im Journalismus. Derzeit arbeite ich in diesem Zusammenhang an einer multiperspektivischen Befragung zu den Erwartungen an den Journalismus, bei der wir die Positionen von Journalisten und Politikern, aber auch die des Publikums näher kennenlernen wollen.

Außerdem habe ich in den letzten Jahren die Umstrukturierung der praktischen Ausbildung am Institut verantwortet. Seit 2017 vermitteln wir das journalistische Handwerk nicht mehr in getrennt arbeitenden Medien-Redaktionen, sondern unter der Dachmarke KURT (nach dem Institutsgründer Kurt Koszyk) in crossmedial arbeitenden Ressorts (siehe auch „KURT.digital“).

Der Vorteil unseres Instituts: Im Vergleich zu großen Sendern können wir beweglicher neue Formate und Formen der Redaktionsarbeit unter professionellen Bedingungen testen und dynamisch weiterentwickeln. Den Studierenden möchten wir auch weiterhin eine professionelle und zeitgemäße journalistische Ausbildung bieten. Dafür tragen meine Kollegin Wiebke Möhring, die für den Print- und Onlinejournalismus am Institut zuständig ist, und ich gemeinsam die Verantwortung. Eine professionelle Praxisausbildung mit Forschung zu verbinden – genau das macht das Institut für Journalistik aus und für Studierende seit Jahrzehnten so attraktiv.