37 Grad plus

37 Grad plus

37 Grad ist eine herausragende Dokumentationsreihe im ZDF. Seit mehr als zwei Jahrzehnten werden hier Menschen und Themen in außergewöhnlicher Nähe vorgestellt. 2001 hatte die Redaktion die Idee, einige ausgewählte Filme anschließend im Gespräch zu vertiefen. Für mich war dies die Möglichkeit, an die DOPPELPUNKT-Zeit anzuknüpfen und im Gespräch mit Betroffenen und Experten über Themen wie Sterbehilfe, Jugendgewalt, Aussteiger aus der rechtsradikalen Szene, Entführungsopfer, Adoption und Satanismus zu diskutieren.

Es ist immer faszinierend, bei der Entstehung einer Sendereihe mitwirken zu können. Genau wie beim DOPPELPUNKT war ich auch hier bereits an der Formatentwicklung beteiligt. Die Redaktion hat sich mit der gleichen Hingabe für dieses Talk-Format engagiert wie für die Dokumentationsreihe. Zwei Jahre lang lief die Sendung erfolgreich im Abendprogramm des ZDF. Danach wurde der Sendeplatz auch im Sommer für andere Sendungen belegt. Allerdings blieb 37Grad plus weiterbestehen. Das Format wurde von einigen anderen Gastgebern moderiert und noch viele Jahre direkt im Anschluss an die 37Grad-Dokumentationen des Hauptabendprogramms in den ZDF-Spartenkanälen ausgestrahlt. Die Möglichkeit, die Themen von Dokus oder auch Spielfilmen aufzugreifen und direkt anschließend in Talk-Formaten zu vertiefen, hat sich mittlerweile bewährt. Wenn die Talks inhaltlich motiviert sind und nicht nur dem allzu durchschaubaren Motiv folgen, möglichst viele der Film-Zuschauer im Programm zu halten, machen sie auch Sinn. Die Erfahrung von 37Gradplus möchte ich nicht missen. Und ich hoffe, dass sich die 37Grad-Reihe im ZDF noch über viele Jahre spannenden Themen und Menschen widmet.